Zum Jahresbeginn liest man überall in Zeitschriften, auf Blogs oder Instagram, wie befreiend und schön es ist, Ordnung zu schaffen und auszumisten. Ich kann das nur bestätigen und dennoch kann ich mir an diesem Jahresanfang das Thema Entrümpeln glücklicherweise sparen.
Es begann alles im Frühjahr letzten Jahres. Ich wollte eigentlich nur meinen Kleiderschrank aussortieren. Dort lagerten sich Klamotten, die mir längst nicht mehr passten oder ganz einfach nicht mehr zu mir passten. Ich bin weder ein Messie, noch ein übermäßiger Sammler und Jäger, aber viele Sachen lagen noch im Schrank „weil man sie ja irgendwann mal wieder tragen könnte“ oder „weil man da bestimmt irgendwann mal wieder reinpasst“. Innerhalb eines Tages brachte ich Ordnung in meinen Kleiderschrank und sortierte bedingungslos aus. Nach dieser Aktion überkam mich dieses erleichterte und ordentliche Gefühl, das einen überfällt, wenn man Dinge auf den Weg gebracht und sich von Ballast befreit hat.
Um dieses Glücksgefühl zu verlängern, dachte ich mir, dass es bestimmt nicht schaden kann, noch ein bisschen weiter Ordnung zu schaffen. Und so nahm ich mir nach und nach alle Räume wie Kinderzimmer, Wohnzimmer, Badezimmer und Küche mit den dazugehörigen Schränken vor. Zum Schluss machte ich im völlig überfüllten Keller klar Schiff. Obwohl ich immer mal wieder ausgemistet und auch auf Flohmärkten verkauft habe, hatte sich doch eine ganze Menge bei mir angesammelt. Gerade bei der emotionalen Bindung zu Dingen tue ich mich mit Entscheidungen schwer. Sachen aus dem Kleinkindalter meines Sohnes gehören beispielsweise dazu. Auch Stücke, die mit Erinnerungen behaftet sind, sind für mich nicht einfach zu entsorgen. Deshalb lagert dann doch das eine oder andere Teil manchmal lange Zeit im Keller oder in Schränken, bis es dann irgendwann endlich wegkommt.
Ordnung schaffen – ein Prozess des Loslassens
So eine Ordnungs-Aktion ist natürlich nicht von heute auf morgen erledigt. Es ist ein Prozess des Loslassens. Es dauerte bei mir tatsächlich insgesamt ein dreiviertel Jahr, bis ich alles geordnet und vor allem weggebracht habe. Das soll nun auch kein Ratgeber werden, wie man aussondern sollte, denn zu diesem Thema gibt es jede Menge Bücher, Zeitungsartikel und Blogbeiträge. Aber vielleicht kann ich Euch mit diesem Post einen kleinen, aber nötigen, Anstoß geben. Und wenn man erst einmal angefangen hat, zu räumen, muss man die Motivation nutzen und weitermachen. Sicherlich sind Pausen zwischendurch wichtig, denn das Ganze sollte nicht in Stress ausarten. Etwas Spaß sollte man an der Sache schon haben. Das befreiende Gefühl nach dem Aussortieren ist wunderbar und man ist auch richtig stolz auf sich. Es wird einem bewusst, wie wichtig das Aussortieren seiner Sachen ist.
Ich selbst kann mir für mich nicht vorstellen, wie im Buch „Magic Cleaning“, alles auf einen Haufen zu schmeißen und diesen dann auszusortieren. Das würde mich völlig überfordern. Deshalb kam für mich nur die schrittweise Ordnung in Frage. Teilweise habe ich mir Schränke, die mich viel Entscheidungskraft kosteten (beispielsweise den Schrank mit der Deko), mehrere Male in Angriff genommen. Mit jedem weiteren Durchsehen kamen wieder ein paar Teile weg. Das fiel mir leichter, als alles auf einmal zu entrümpeln. Wer hierzu vernünftige und umsetzbare Tipps zum Thema Ordnung braucht, findet diese auf dem Blog von Fräulein Ordnung, den ich wirklich sehr empfehlen kann.
Was macht man mit den aussortierten Sachen?
Letzten Endes stellt sich die Frage, was man mit den aussortierten Dingen macht. Ich selbst habe die ausgemusterte Kleidung teils zu H&M gebracht, die ein sehr schönes Recycling-Projekt ins Leben gerufen haben und man obendrauf noch einen Rabattgutschein für jede volle Tüte bekommt. Ansonsten habe ich Sachen bei der Caritas abgeliefert, Pakete für Sammlungen an den Straßenrand gestellt und die noch schönen und größeren Dinge über ebay-Kleinanzeigen verkauft. Richtig weggeworfen habe ich kaum etwas und die meisten Sachen haben einen neuen Besitzer gefunden. Alles über Anzeigen zu verkaufen, ist sicherlich deutlich zeitaufwändiger und jeder muss für sich selbst entscheiden, ob sich das für ihn lohnt. Für mich war das ein guter Weg. So habe ich zum Thema Müll und Umweltverschmutzung meinen Beitrag geleistet.
Ausmisten befreit und macht glücklich
Ich bin meilenweit vom Minimalismus entfernt und möchte auch nicht dazu aufrufen. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Auch jetzt noch gibt es bei mir (wieder) einiges, von dem ich mich trennen möchte. Aber ich fühle mich vom Ballast unglaublich befreit und leichter und kann nur jedem empfehlen, es auch zu tun. Jeden Tag freue ich mich, dass ich nur noch von Dingen umgeben bin, die mir wirklich gefallen und mich glücklich machen. Außerdem bemerke ich, wie sich mein Konsumverhalten langsam ändert. Bei jeder neuen Anschaffung überlege ich zweimal, ob ich es wirklich brauche bzw. ob es mich glücklich macht, wenn ich es besitzen würde.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Aussortieren und Ordnung schaffen. Es macht definitiv glücklich 🙂 Versprochen!